Stadtratsfraktion DIE LINKE

Stadtratsfraktion DIE LINKE unterstützt Forderung nach dem Erhalt des Lehrstuhls an der Friedrich-Schiller-Universität.

Ab dem Jahr 2025 wird es nach bisheriger Planung keine historische Geschlechterforschung mehr an der Universität Jena geben: Am 12. Juli 2022 beschlossen die Mitglieder des Fakultätsrats der Philosophischen Fakultät die Nicht-Neubesetzung des Lehrstuhls für Geschlechtergeschichte. Wenn Professorin Gisela Mettele in drei Jahren emeritiert, werden Geschlechterthemen nicht länger institutionell am Historischen Institut verankert sein. Gegen die Abschaffung des Lehrstuhls fand am 30. November 2022 eine Kundgebung in Jena statt, die mit mehreren hundert Demonstrierenden ein starkes Signal setzte.

DIE LINKE im Stadtrat Jena unterstützt die Forderung der Studentinnen und Studenten, diese Entscheidung zu überdenken. Dazu hat die Fraktion eine Beschlussvorlage in den Stadtrat für Dezember eingebracht. Fraktionsvorsitzende Lena Saniye Güngör erklärt: „Die Geschlechtergeschichte gibt aktuellen gesellschaftlichen Diskussionen um Geschlecht, Sexualität, Ungleichheit, sowie Arbeit und Güterverteilung eine historische Tiefendimension. Deshalb braucht es die Geschlechtergeschichte auch weiterhin in Jena als eigenständigen Lehrstuhl.“

Die Fraktion DIE LINKE ist der Auffassung, dass die Streichung des Lehrstuhls hinsichtlich intersektionaler und ungleichheitssensibler Forschung große Auswirkungen auf die Universität Jena, aber auch das Land Thüringen und die gesamte Hochschullandschaft in Deutschland haben wird.

„Gerade wenn rechte und konservative Parteien in Thüringen sich mit Verboten gegen die sprachliche Gleichbehandlung der Geschlechter wenden, wird deutlich, dass wir weiterhin Bedarf an der Erforschung von Geschlecht in all seinen Facetten haben. Wir fordern daher, dass der Stadtrat sich für den Erhalt des Lehrstuhls Geschlechtergeschichte positioniert und der Oberbürgermeister, Herr Nitzsche, dazu Kontakt mit der Universität aufnimmt.“ hält Stadträtin Katharina König-Preuss ergänzend fest.