Gleichstellungsbeauftragte Thüringen

Auf Twitter äußerte sich am 8. Dezember 2022 die Gleichstellungsbeauftragte des Landes Thüringen Gabi Ohler zur geplanten Streichung der Geschlechtergeschichte in Jena:

„Der drohende Wegfall der Professur für #Geschlechtergeschichte an der @UniJena sorgt seit einiger Zeit für Protest. Zurecht. Die Stärkung von Geschlechteraspekten in Forschung + Lehre ist notwendig und wichtig.
Der Lehrstuhl leistet einen relevanten Beitrag, der die Wissenschafts- und Hochschullandschaft Thüringens bereichert und auch die Gesellschaft: Studierende der Geschichte lernen Inhalte, die den intersektionalen Blick stärken.
Angehenden Lehrkräften werden Geschlechterperspektiven in der Geschichte nahegebracht. Dies trägt zu mehr Geschlechtersensibilität im Kanon an Bildungseinrichtungen bei. Die Inhalte des Fachs wirken damit nachhaltig in die Gesellschaft hinein.
Ich kann daher das Agieren des Fakultätsrats der Philosophischen Fakultät und der Universitätsleitung nicht nachvollziehen und hoffe darauf, dass Wege eingeschlagen werden, um den Lehrstuhl zu erhalten. #Geschlechtergeschichte. Die Hochschulfinanzierung ist zwar komplex. Über Ziel- und Leistungsvereinbarungen oder die Rahmenvereinbarung sind jedoch manche Lösungsmöglichkeiten umsetzbar. Ich werde meine Position der Universitäts- und Fakultätsleitung in einem Brief darlegen und auf Lösungen drängen.
Gerade mit dem Blick auf politische Entwicklungen, die verstärkt Elemente von Gleichstellung und das Bestreben einer Stärkung von Geschlechtergerechtigkeit angreifen, ist es ein fatales Zeichen einen solchen Einschnitt hinnehmen zu wollen.
Daher empfinde ich Solidarität mit den Protestformen, welche Mitglieder und Studierende der @UniJena derzeit ausüben. Ihrem Engagement ist es zu verdanken, dass das leise Streichen eines so wichtigen Faches zu einem lauten Einspruch führt.“